Der 4x4 Gradisca 2010 Bericht von unserer Manu In der kleinen Stadt Gradisca d´Isonzo zwischen Udine und Triest in der Region Friaul-Julisch-Venetien herrscht Ausnahmezustand – eine unbeschreibliche Atmosphäre unter Gleichgesinnten der Offroad-Szene – ja das ist sie: die 26. Internationale Geländewagen Roadbook Rallye.
Mit fünf Offroadern machen wir uns auf dem Weg diese einmalige Veranstaltung auch dieses Jahr wieder live mitzuerleben. Wir, das sind: Heidi und Herbert mit Patrol 160, Balko mit Patrol GR – allgemein besser bekannt als „Big Al“, Ralf mit Patrol GR, Mel & Chris mit Landrover 110 und Manu & Marco mit Suzuki SJ416.
Samstag 16:00 Uhr, die Absperrungen werden geöffnet, das Hupkonzert beginnt und die ersten 200 Fahrzeuge die bereits Mittag schon vor Ort waren um sich die besten Startplätze zu sichern, werden von den Streckenposten hinter der Rampe zum morgigen Show-Start eingewiesen. Unser Suzuki wird als „Lückenfüller“ mit den hektischen Worten „piccolo piccolo hinter einem
Landshuter Nissan Pickup mit Wohnkabine im Zebra-Look gelotst.
Kaum sind die ersten an Ihren Plätzen müssen die Autodächer als Aussichtspunkte für die ersten Fotos standhalten – in 9er Reihen geparkt kommt hier so schnell keiner mehr weg.
Einige wenige klappen Ihre Dachzelte aus oder bereiten Ihren Innenausbau für die Nacht vor.
Schnell werden noch die Straßenreifen gegen MT´s getauscht und so landet manch teure Chromfelge als Ersatzreifen im Kofferraum.
Wir wärmen uns bei Glühwein, amüsieren uns über „Big Al“-Begutachter - die fast in den Radkästen verschwinden - und diskutieren über die nächtliche LowRider-Vorstellung eines Landrovers und dessen Vorteile im höheren Alter.
Ob Expeditions-Landy mit „Huckepack-Nikolaus“, Lada Niva mit Bierflasche als Kühlerfigur oder ein Fiat Panda mit Lufthutze in der Motorhaube – die Auffälligsten sorgen für Gesprächsstoff.
Ganz egal ob im Originalzustand oder als Extrem-Umbau – jedes 4x4 ist hier vertreten und auch gern gesehen.
Sonntag 08:00 Uhr – Ein Helikopter landet inmitten der rund 600 Fahrzeuge auf der Piazzale Unita. Wie im Helikopter sind auch auf der gesamten Strecke Kameramänner und Fotografen verteilt – die DVD davon bekommt hinterher jeder Teilnehmer kostenlos zugeschickt.
Gegen 08:30 starten die ersten Teilnehmer – Polizei, Sponsoren und Quads vorneweg. Mit guten Startplätzen, verteilt in den ersten Reihen, kommen wir zügig über die Starterrampe und nach einem Foto beim Show-Start mit Miss Italia begeben wir uns auf die ca. 100km lange Strecke - ausgetrocknete Flussbette, idyllische Hügellandschaften, malerische Weinberge und Panoramastraßen erwarten uns.
Trotz des nur in Italienisch vorhandenen Roadbooks ist es leicht verständlich. Die Touristenroute ist für alle SUV´s fahrbar – die farbig markierten Roadbook-Blätter sind etwas anspruchsvoller. Tiefere Flussdurchfahrten sind hier keine Seltenheit und die Streckenposten deuten den einzelnen Fahrzeugen je nach Schnorchel oder Höherlegung den richtigen Weg zum anderen Ufer. Bergefahrzeuge stehen bereit, am meistens aber werden diese von den voll besetzten Polizeifahrzeugen genutzt.
Auf einer etwa 4km langen Kiesbett-Strecke durchs Flussbett entflammt bei vielen Fahrern das Rallye-Fieber und als kleiner Suzuki hat „Frau“ es nicht leicht sprichwörtlich nicht irgendwo unter die Räder zu kommen.
Eine Etappe darf leider nur mit MT´s befahren werden, sodass wir hier wider Willen vorbei gelotst werden.
Viele größere Offroader haben in der letzten schlammigen und sehr engen Waldpassage mit den Bäumen zu kämpfen und so muss auch Balko´s „Big Al“ ein Rücklicht opfern.
Nach der Kaffeepause mit Weihnachtsplätzchen und Apfelstrudel bekommen wir ein neues Roadbook zurück nach Gradisca, da manche Fahrten teilweise wegen zu hohem Wasserstand oder auch zeitlichem Engpass nicht mehr gefahren werden können.
Die gesamte Tour war perfekt organisiert, was bei dieser Teilnehmerzahl ein wirklich großes Lob verdient hat. Die Verköstigungen mit Friaulischer und Isonziner Spezialitäten und Weinproben lassen die Ausfahrt auch zu einem kulinarischen Highlight werden.
Da es keine Siegerehrung oder Wertung auf Zeit gibt, stehen der Spaß am Offroaden und der Gemeinschaftssinn sehr viel mehr im Vordergrund als die verbissene Fahrt auf Sieg bei so mancher Trophy.
Jeder Teilnehmer erhält zur Erinnerung eine Trophäe und das Foto seines Fahrzeuges beim Show-Start – geehrt werden auch die Vereine mit der Meistbeteiligung.
Intensiver und persönlicher als durch diese Veranstaltung könnte man das italienische Flair dieser Region und die Gastfreundschaft wohl kaum erleben.
Eins ist sicher: nächstes Jahr kommen wir wieder…
http://www.myvideo.de/watch/8008066Nähere Infos zur Veranstaltung unter:
www.gradisca4x4.com